Sa 9.30 – 17.00 | Schloss Gottesaue, Hörsaal Blockseminar (Termine: 13.11. und 11.12.

Für alle Studierenden. Kann als Wahlfach in den BA-/MA-Studiengängen belegt werden Für Studierende in den BA- Studiengängen Musikinformatik / Musikwissenschaft und für Studierende des MA-Studiengangs Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II, Musikwissenschaft I, II, III).

Seit ihrer Uraufführung waren Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorien Paulus (Düsseldorf 1836) und Elias bzw. Elijah (Birmingham 1846) fester Bestandteil des Repertoires bürgerlicher Chorvereinigungen, bis die nationalsozialistische Kulturpolitik die Aufführung von Musik dieses Komponisten verbot. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bevor Paulus und Elias zumindest in Deutschland wieder regelmäßig aufgeführt wurden, mittlerweile zählen die Werke erneut zu den am häufigsten aufgeführten Oratorien überhaupt.

Das Blockseminar möchte den Gründen für die außergewöhnliche Popularität dieser Werke nachgehen. Dabei sollen Aspekte wie die Entwicklung des Oratoriums als Gattung im 19. Jahrhundert und seine institutionelle Verankerung im Musikleben ebenso betrachtet werden wie Mendelssohns Auseinandersetzung mit den oratorischen Werken Bachs und Händels. Neben der Beschäftigung mit der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte sollen analytische Zugänge die Eigenheiten von Paulus und Elias beleuchten.

Anmeldung bis zum 15. Oktober: seedorf@hfm.eu


Di 14.00 – 15.30 | MUT 206/207 wöchentlich (Beginn 12.10.)

Für alle Studierenden. Kann als Wahlfach in den BA-/MA-Studiengängen belegt werden. Studierende in den BA- Studiengängen Musikinformatik / Musikwissenschaft und für Studierende des MA-Studiengangs Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II / Musikwissenschaft I, II, III).

Die Bezeichnung „weltliche Liedkunst des Mittelalters“ fasst unterschiedliche Gattungen und Ausprägungen einstimmiger volkssprachlicher Vokalmusik zusammen: die aristokratische Kunst der Troubadours in Südfrankreich und jene der Trouvères im Norden des Landes, den deutschen Minnesang und schließlich den bürgerlichen Meistersang des 15. und 16. Jahrhunderts. Das Seminar möchte einen Überblick über die unterschiedlichen Gattungen geben, analytische Zugänge des Verstehens eröffnen, Fragen der Aufführungspraxis diskutieren und Phänomenen der Rezeption dieser Kunst nachgehen – von Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg bis hin zu modernen Liedermachern, die sich explizit auf mittelalterliche Vorbilder berufen.


Di 16.00 – 17.30 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 12.10.)

Für alle Studierenden in den BA Studiengängen Musikinformatik / Musikwissenschaft und Musikjournalismus 1. Semester. (Modul: Einführungsmodul Musikwissenschaft).

Das Phänomen Musik bietet verschiedene Zugangsmöglichkeiten: Man kann Musik spielen oder singen, man kann sie hören, man kann aber auch über sie nachdenken, sie beschreiben und sich über sie unterhalten. Der Begriff Musikwissenschaft bündelt unterschiedlichste theoretische Zugänge zur Musik, von denen einige Gegenstand dieses Seminars sein sollen. Neben einem Überblick über das Fach geht es vor allem um das Kennenlernen und Üben einiger grundlegender Arbeitsweisen (Lesen und Verstehen von Texten unterschiedlicher Herkunft, Verbalisieren von Höreindrücken etc.).

Obligatorische Ergänzung zu dieser Veranstaltung ist das Seminar „Einführung in musikwissenschaftliche Arbeitstechniken“.


Mi 11.15 – 12.45 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 13.10.)

Für alle Studierenden, Kann als Wahlfach in den BA-/MA-Studiengängen belegt werden.

Musikgeschichte ist nicht nur die Geschichte komponierter Musik, sondern auch die der Aufführung von Musik. Deren Kern hat Daniel Leech-Wilkinson auf eine treffende Formel gebracht: „while the notes may remain the same, the music made from them changes“. In keiner anderen Phase der Geschichte ereigneten sich in kurzer Zeit so viele und so fundamentale Veränderungen der Interpretation von Musik wie in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Die sogenannte Historische Aufführungspraxis, die sich in dieser Zeit zu einer richtungsweisenden Art der musikalischen Interpretation entwickelte, geht von der These aus, dass Kompositions- und Aufführungsstil eine Einheit bilden und die Rekonstruktion historischer Aufführungsweisen einen wichtigen alternativen zu Musik vergangener Epochen ermöglicht.

Unter den Pionieren der Historischen Aufführungspraxis ragt Nikolaus Harnoncourt in vielerlei Hinsicht heraus. Harnoncourt war nicht nur ein leidenschaftlicher Instrumentalist und Dirigent, sondern auch ein faszinierender Hochschullehrer und Autor. Sein Repertoirespektrum reichte von der Musik des Mittelalters bis zur Moderne des 20. Jahrhunderts. Der Einfluss, den Harnoncourt auf Generationen von Musikern ausgeübt hat, ist kaum zu überschätzen.

Die Vorlesung unternimmt den Versuch, anhand des Wirkens Harnoncourts einen Überblick über die Entwicklung der musikalischen Interpretationspraxis seit den 1950er Jahren zu geben.


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