Mi 15.45 – 17.15 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 19.10)

Die Académie Royale de Musique – das große Pariser Opernhaus – spielte von ca. 1830 an eine Hauptrolle in der Entwicklung des Musiktheaters zu einer Form von Oper und Opernerlebnis, wie sie uns heute begegnet. Zeitlich zusammenfallend mit der französischen Julimonarchie unter Bürgerkönig Louis Philippe bildete sich dort eine das ganze 19. Jahrhundert bestimmende Gattung – die Grand Opéra – heraus. Dieses heute gründlich vergessene oder an den Rand gedrängte Repertoire lohnt es sich neu zu entdecken. Kennt man die Werke der Grand Opéra, erschließen sich große Teile nicht nur des Musiktheaters, sondern auch der Musik, Literatur und Populärkultur des 19. Jahrhunderts auf ganz neue Weise. In diesem Sinne widmet sich dieses Seminar Opern von Auber, Rossini und besonders von Giacomo Meyerbeer (und nach Interesse auch von Halévy, Berlioz, Donizetti oder Verdi). Neben werkspezifischen Fragen stellen sich weitere: Wie funktioniert ein so großes Opernhaus im 19.Jahrhundert? Welches Publikum besucht die Opéra? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Oper und den historischen Umständen, die von gesellschaftlichen Umbrüchen und Revolutionen geprägt sind? Wie wirkt sich die Opéra auf die restliche Musikwelt und das gesellschaftliche Leben aus?


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