Blockseminar | Schloss Gottesaue, Hörsaal
Block I: Sa 4.11., 9.30 – 18.00
Block II: Sa 9.12., 9.30 – 18.00

Für alle Studierenden. Für Studierende in den Studiengängen BA Musikinformatik / Musikwissenschaft (Module: Musikgeschichte II sowie Musikwissenschaftlicher Vertiefungsbereich 1. bis 3. Studienjahr) und MA Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II).

Anmeldungen bis zum 10. Oktober bei seedorf@hfm.eu

Noch vor einem halben Jahrhundert galt Bach als „Spielmann Gottes“ und „fünfter Evangelist“, als Musiker, der seine Tätigkeit als Thomaskantor in Leipzig als die Erfüllung einer Lebensaufgabe sah. Die neuere Bach-Forschung hat dieses Bild gründlich revidiert und einen neuen Blick auf die Leipziger Zeit des Komponisten möglich gemacht. Im Blockseminar sollen Bachs in und – zum größten Teil – für Leipzig komponierte Werke, die kirchenmusikalischen ebenso wie die weltlichen, im Kontext seines Wirkens als Cantor
und Music-Director betrachtet werden. Die Teilnahme am Seminar verpflichtet zur Übernahme eines Referats. Themen können bereits während
der Ferien abgesprochen werden. Eine lohnende Einführung zum Hören bietet die mehrteilige Sendereihe „Universum JSB“ des Deutschlandfunks von Michael Maul, einem der besten Bach-Experten (vor allem Folgen 15 bis 24): https://www.deutschlandfunkkultur.de/universum

Di 16.00 – 17.30 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 10.10.)

Für alle Studierenden. Für Studierende im Studiengang BA Musikinformatik / Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftlicher Vertiefungsbereich 1. bis 3. Studienjahr). Für Studierende im Studiengang MA Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II).

Dass Musik Ausdruck von Empfindungen ist, scheint so selbstverständlich zu sein, dass nur selten die Frage gestellt wird, ob diese Aussage allgemeine Gültigkeit für sich beanspruchen kann. Blickt man zurück in die Musikgeschichte, stellt man fest, dass erst sehr spät, im 16. Jahrhundert, über die Ausdruckshaftigkeit von Musik nachgedacht wurde. Was Ausdruck in der Musik sei, wurde in den folgenden Jahrhunderten auf immer neue Weise bestimmt. Das Seminar möchte sich dem Thema von verschiedenen Perspektiven nähern und dabei auch Positionen einbeziehen wie jene Igor Stravinskys, dessen berühmte Formel „Je déteste l’Ausdruck“ (Ich hasse Ausdruck) stellvertretend für Haltungen steht, die Musik gerade nicht aus Ausdruckskunst verstehen.

Di 14.00 – 15.30 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 10.10.)

Für alle Studierenden. Für Studierende im Studiengang BA Musikinformatik / Musikwissenschaft (Module: Musikgeschichte III sowie Musikwissenschaftlicher Vertiefungsbereich 1. bis 3. Studienjahr), für Studierende im Studiengang MA Musikwissenschaft (Module: Aufführungspraxis und Interpretationsforschung sowie Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II).

Franz Schubert hat seinen Liederzyklus Winterreise in zwei Phasen komponiert. Zunächst umfasste das Werk nur 12 Lieder, die Schubert als abgeschlossene Einheit betrachtete, dann entdeckte er zwölf weitere Gedichte Wilhelm Müllers und schuf den 24-teiligen Zyklus, der bis heute zur Auseinandersetzung herausfordert. Das Seminar möchte den vielfältigen Spuren dieses außergewöhnlichen Werks von seiner Entstehung bis zur Gegenwart nachgehen.

Mi 11.15 – 12.45 | Schloss Gottesaue, Hörsaal wöchentlich (Beginn 11.10.)

Für alle Studierenden. Für Studierende im Studiengang BA Musikinformatik / Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftlicher Vertiefungsbereich 1. bis 3. Studienjahr), für Studierende im Studiengang MA Musikwissenschaft (Module: Musikwissenschaftliche Vertiefung I und II).

Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein und vielfach noch weit darüber hinaus war Musikgeschichte immer zugleich auch Geschichte des singenden Menschen, dessen vokale Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere in Europa den Maßstab für das darstellten, was überhaupt als musikalisch sinnvoll gelten konnte. Ausgehend vom Mythos um den thrakischen Sänger Orpheus, dessen Gesang eine geradezu magische Wirkung auf die Zuhörer ausübte, unternimmt die Vorlesung einen kulturgeschichtlichen Gang durch die europäische Geschichte des Singens, geleitet von der Frage, welche Sänger an welchem Ort auf welche Weise und mit welcher Wirkung mit ihrer Stimme Musik gemacht haben.

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